Datenschutz-Blüten in Zeiten von Corona

Mittlerweile haben sich viele von uns an das Arbeiten von zu Hause aus gewöhnt. Manche von uns werden gar nicht mehr darauf verzichten wollen. Shutdown wegen Corona und Homeoffice treiben ein paar Blüten, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Auch, weil dabei ausnahmsweise (das kommt beim Datenschutz ja wirklich sehr selten vor) die Erotik nicht zu kurz kommt.

Überkleben Sie – wie Mark Zuckerberg – Webcam und Mikrofon!

Das vermehrte Nutzen von Skype, Microsoft Teams, Zoom, usw. für Video-Calls oder -Konferenzen führt dazu, dass Webcam und Mikrophon so intensiv genutzt werden wie noch nie. Meistens sind diese fix in den Endgeräten, wie Laptop, Tablet oder Smartphone, eingebaut. Das Problem dabei: Webcams sind oft schwach bis gar nicht geschützt. Für Hacker ist es ein Leichtes, die Kontrolle über Webcam und Mikrofon zu übernehmen – insbesondere, wenn User mit dem Klick auf mit Malware infizierte E-Mail-Anhänge einen unvorsichtigen Beitrag für diesen Missbrauch öffnen.

Beim so genannten Camfecting wird versucht, sich in die Webcam zu hacken, diese ohne Erlaubnis des Webcam-Users zu aktivieren und alles im Sichtfeld der Webcam ohne Wissen des Users zu beobachten. Schlaue Hacker schalten auch die LED, die den Aktivitätsstatus der Webcam anzeigt, aus.

Es ist daher ratsam, Webcam (und sicherheitshalber auch Mikrofon, das ebenso gehackt werden kann) zu überkleben bzw. abzudecken, wenn die Features nicht bewusst genutzt werden. Auch bei Facebook-Chef Mark Zuckerberg wurde das schon beobachtet. Augenscheinlich kennt er die Gefahren und/oder hat wenig Vertrauen in die IT-Sicherheit …

Google sortiert täglich 240 Millionen Corona-Spam-Mails aus

Cyber-Kriminelle sind schnell und kreativ. Daher darf es nicht verwundern, dass Kriminelle die aktuelle Situation rund um Corona ausnutzen, um möglichst viele unvorsichtige User in die Falle zu locken. Wie DerStandard.at berichtet, blockiert Google jeden Tag 18 Millionen Phishing- und Malware-Mails zu Covid-19. Noch viel größer ist jedoch die Zahl der Corona-Spam-Mails: täglich 240 Millionen davon sortiert Google aus, unter anderem mittels Künstlicher Intelligenz.

Einmal mehr kann ich nur raten, achtsam zu sein! Öffnen Sie keine E-Mails von unbekannten Absendern und schon gar keine Datei-Anhänge in solchen E-Mails. Eine Reihe von Tipps finden Sie auch im Beitrag Cyber-Kriminelle nutzen Corona-Krise aus.

Fake-Shop-Betreiber wollen schnelles Geld machen

Leider sind genau dort, wo die Not der Menschen am größten ist, auch sehr schnell Betrüger zur Stelle. Das bewahrheitet sich angesichts der vielen Berichte über Fake-Shops, die Mund-Nasen-Masken, Schutzbekleidung, Desinfektionsmittel oder Schnelltests anbieten. Auch Heilmittel gegen den Corona-Virus, von Pilzen über Tabletten bis hin zu Heil-Wässerchen, werden beworben. Der Bestellung folgt meist keine Warenlieferung und das überwiesene Geld ist verloren.

Werfen Sie bei Online-Shops, die Ihnen unbekannt sind und die beispielsweise kein Gütesiegel tragen, immer einen Blick in das Impressum. Fehlende Kontaktdaten und Angaben zum Unternehmen müssen Sie skeptisch machen. Suchen Sie im Internet nach Erfahrungsberichten zum Online-Shop (Sie sind wahrscheinlich nicht der oder die Erste, die hereinzufallen droht) oder rufen Sie – ganz old school – die angegebene Telefonnummer des Shops an, um sich zu vergewissern, dass er tatsächlich existiert.

Apropos Online-Shop … auch dies bewirkt das Corona-Virus:

Erotik-Shop Beate Uhse erzielt starkes Umsatzwachstum

Erst im August 2019 schlitterte der Erotikkonzern Beate Uhse in die Insolvenz, ein Investor übernahm daraufhin den Online-Handel. Der Mut dieses Investors wird nun belohnt, denn seit Ausbruch des Corona-Virus erzielte das Online-Geschäft in Deutschland ein Umsatzplus von 94 Prozent. Das teilte der Konzern in einer Aussendung mit. Besonders oft nachgefragt werden Kondome und Gleitgel. Stark zugenommen soll auch der Absatz von lebensgroßen Sexpuppen haben, bei denen einzelne Funktionen via Apps (Achtung! IT-Sicherheit und Datenschutz! ?) gesteuert werden können. Auch bei Sexspielzeugen soll es, trotz vieler Produzenten aus China, zu keinen Lieferproblemen mehr kommen.


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