
Wirksam für Wirtschaft, Gesellschaft, Klima & Umwelt
Als EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Dezember 2019 Europas Grünen Deal präsentierte, war die Welt noch eine andere. Die EU-Politik folgte dem damaligen Zeitgeist, und schrieb sich den Kampf gegen den globalen Klimawandel auf die Fahnen. Die grüne Transformation der Wirtschaft sollte Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent der Erde machen. Dann kamen Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Gaza-Konflikt und ein neuer US-Präsident. Parallel dazu wurde aus dem Grünen Deal ein teures Bürokratie-Monster mit zweifelhaftem Nutzen.
Reizwort Nachhaltigkeit
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten kämpfen kleine wie große Unternehmen mit hohen Energiepreisen, gestiegenen Rohstoffkosten, Fachkräftemangel, hartem Wettbewerb, schwacher Konjunktur und neuerdings auch mit den Zoll-Kapriolen der USA. Dazu gesellt sich ein Höchstmaß an grüner Regulatorik, das von großen Unternehmen bis zu mittleren und kleinen Betrieben ausstrahlt (Trickle Down Effekt). Es verwundert daher nicht, dass der Begriff Nachhaltigkeit zum Reizwort für Unternehmerinnen und Unternehmer geworden ist.
Regulatorik für mehr Nachhaltigkeit
Im Sinne der EU soll die Nachhaltigkeit verstärkt in die Wirtschaft einziehen. Insbesondere klein(st)e und mittlere Unternehmen fühlen sich aber – inmitten multipler Hausforderungen – überfordert. Und übersehen dabei die geldwerten Vorteile von Nachhaltigkeit.

Viele Unternehmerinnen und Unternehmer sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Oder „grüner“ gesagt: Vor lauter Regularien (über-)sehen sie die geldwerten Vorteile wirksamer Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit liegt Unternehmen in den Genen
Dabei brauchen kleine und mittlere Betriebe gar keine Regulatorik, um – nicht zuletzt aus Gründen der Kostenersparnis – nachhaltig zu sein. Sie nutzen teure Energie effizient (und reduzieren damit ihre CO2-Emissionen), reduzieren ihr Abfallaufkommen und ihren Wasserverbrauch, weil alles bares Geld spart. Sie sind ohne Verbrenner-Verbot CO2-schonend mobil, entlohnen ihre Mitarbeiter fair, kaufen regional und saisonal ein, berücksichtigen relevante Klimarisiken (zum Beispiel hinsichtlich Extremwetterereignissen) und kommunizieren ebenso ehrlich wie wahrheitsgetreu. Alles freiwillig, ohne gesetzliche Bürokratie.

Innovativ, sparsam mit Ressourcen und wettbewerbsfähig, also erfolgreich, zu sein, sind von Natur aus Kernelemente der Wirtschaft. Alleine um dies den Unternehmen ins Pflichtenheft zu schreiben, braucht es keinen Grünen Deal.
Neuer Fokus auf Vorteile, Nutzen und Wirksamkeit
Statt die Nachhaltigkeit mit Gesetzen krampfhaft in die Wirtschaft zu pressen, sollte der wirtschaftliche Nutzen in die Nachhaltigkeit einziehen. Kein Unternehmer soll mehr sagen: „Ich kann das Wort Nachhaltigkeit schon nicht mehr hören!“ Jeder Unternehmer soll erkennen: „Nachhaltigkeit spart bares Geld und macht mich langfristig wirtschaftlich erfolgreicher!“

Schon kleine, alltägliche Maßnahmen sind im wahrsten Sinne des Wortes geldwert und können die Wirtschaftlichkeit spürbar steigern. Nachhaltigkeit muss die Chance bekommen, ihre wirtschaftlichen Vorteile auszuspielen. Dann profitieren Klima, Umwelt und Gesellschaft ganz automatisch. Dazu müssen wir Nachhaltigkeit neu denken – und bei den geldwerten Vorteilen zugreifen.
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