„Adiós, Bargeld“: Der 500 Euro-Schein ist Geschichte

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Unter dieser Überschrift habe ich schon vor knapp drei Jahren auf das nahende Ende der 500 Euro-Banknote hingewiesen. Mittlerweile haben die europäischen Zentralbanken die Ausgabe neuer 500 Euro-Scheine tatsächlich eingestellt. Ist das nun der Anfang vom Ende des Bargeldes? Nein. Denn eine bargeldlose Welt funktioniert nur in der Gedankenwelt von Theoretikern.

Als vorgeschobenes Argument für des Abschaffen von Bargeld dienen immer wieder die Maßnahmen zum Verhindern von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Allerdings würde sowohl Geldwäsche als auch das Finanzieren von terroristischen Aktivitäten weiterhin bargeldlos funktionieren.

Geldwäsche funktioniert auch ohne Bargeld bestens

Als Beleg dafür brauchen wir nur einen Blick auf den europaweiten Umsatzsteuer-Karussellbetrug werfen, über den die Recherche-Plattform addendum vor wenigen Tagen berichtet hat (Abgabenhinterziehung ist ja bekanntlich ein Vorstraftatbestand zur Geldwäsche). „Die EU-Kommission schätzt den jährlichen Schaden auf 50 Milliarden Euro. Schätzungen in Bezug auf Österreich liegen zwischen etwa 500 und 800 Millionen Euro pro Jahr.“, schreibt addendum. Und dabei ist kein einziger Euro Bargeld im Spiel.

Ein wirksames Mittel gegen diesen Karussellbetrug wäre viel mehr eine europaweit harmonisierte Steuerpolitik. Aber darauf können sie die EU-Mitgliedstaaten seit Jahrzehnten schon nicht einigen. Unter anderem deshalb, weil der Steuerwettbewerb innerhalb der EU für einzelne Länder sehr attraktiv, sprich lukrativ ist. Lieber spinnen EU-Politiker daher die Idee vom Abschaffen des Bargeldes.

Terrorismus finanziert sich ebenfalls ohne Euro-Bargeld

Auch internationale Terrornetzwerke wird das Abschaffen des Euro-Bargeldes nicht trockenlegen. So lange es Schweizer Franken, Britische Pfund, US-amerikanische Dollar und hunderte weitere Bargeld-Währungen gibt, werden Terrorismus-Finanzierer dem Euro keine Träne nachweinen. Nicht zu vergessen Krypto-Währungen wie Bitcoin & Co. sowie Ersatz-Währungen wir Edelmetalle und Edelsteine. Gerüchteweise erfreuen sich insbesondere Krypto-Währungen großer Beliebtheit bei Kriminellen.

Bargeldlos im alltäglichen Leben bringt Probleme

Länder, die bereits versuchen Bargeld im Alltag so weit wie möglich zurückzudrängen, wie zum Beispiel in Skandinavien, erkennen langsam, aber sicher die Probleme, die mit ausschließlich bargeldlosem Bezahlen einher gehen. Konsumentinnen und Konsumenten verlieren dabei nämlich den Überblick über ihre Finanzen beziehungsweise ihren Kontostand. Folge ist, dass die Menschen vermehrt in die Schuldenfalle rutschen.

Schon nach dem Ende des zweiten Weltkrieges hat sich auch gezeigt, dass die Bevölkerung erfinderisch ist und sehr schnell Ersatz-Währungen findet. Im Schleichhandel der Nachkriegsjahre waren Zigaretten und Alkohol in kleinen Gebinden beliebte Tauschwaren. Die Vermutung liegt nahe, dass sich mangels Bargeldes als „Lohn“ für die typisch österreichische Nachbarschaftshilfe, vulgo Pfusch, ebenfalls Ersatz-Währungen finden würden. In den USA wurden Zeitungsberichten zufolge sogar schon Hygieneartikel als Alternative zum Bargeld verwendet. Und DiePresse.com berichtete vor Jahren, dass in Kolumbien fallweise Kokain als Währung dient.

Fazit: Bargeld wird es noch lange geben

Letztendlich vermute ich, dass der europäischen Politik diese hier geschilderten Tatsachen auch alle bekannt sind, die Unmöglichkeit des Abschaffens auch den Damen und Herren in Brüssel bewusst ist, und Geschichten über das bargeldlose Europa daher nicht mehr sind als ein geschicktes Ablenken von den wahren Problemen.


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