
Klimarisiken gewinnen zunehmend an Relevanz
Ausnahmslos jedes Unternehmen – unabhängig von Region, Branche und Größe – ist Risiken ausgesetzt. Interne sowie von extern auf Betriebe einwirkende Faktoren können sich auf den wirtschaftlichen Erfolg, das Erreichen von Zielen, die Gesundheit von Mitarbeitenden, die notwendige Infrastruktur und sichere Lieferketten negativ auswirken. Zu den üblichen Risiken gesellen sich zunehmend klima(wandel)bedingte Gefahren.
Lücken im Risikomanagement schließen
Langfristig erfolgreiche Unternehmen (er-)kennen und managen ihre relevanten unternehmensbezogenen Risiken proaktiv. Zu den traditionellen Risiken gesellen sich zunehmend klima- und nachhaltigkeitsbezogene Risiken. Häufiger auftretende Extremwetterereignisse wie Hagel, Starkregen und Überflutungen, Hitze- und Dürreperioden, steigende CO2-Steuern, neue gesetzliche Vorgaben sowie verändertes Konsumentenverhalten sind nur einige Beispiele dafür.
Solche und weitere, je nach Geschäftstätigkeit relevante Klimarisiken gilt es ins das vorhandene Risikomanagement zu implementieren. Dabei sollten nicht nur direkt auf Unternehmen einwirkende klimabedingte Risiken berücksichtigt werden, sondern auch indirekte, wenn etwa Betriebe in der Liefer- und Wertschöpfungskette betroffen sind.
Gefahr Ausfall von Ressourcen
Jedes Unternehmen – ob klein oder groß, ob Produzent, Händler oder Dienstleister – benötigt für den laufenden Geschäftsbetrieb eine Vielzahl an Ressourcen, wie Gebäude, Maschinen, Energie, Lieferanten, Transport (Fuhrpark und Straßen), Mitarbeiter und Kunden. Schon der Ausfall einer einzigen Ressource kann für Betriebe, die nicht oder unzureichend darauf vorbereitet sind, zum ernsten Problem werden.

„Wirksames Klima-Risikomanagement macht Unternehmen widerstandsfähig und zukunftssicher – und damit nachhaltig erfolgreich.“
Andreas Dolezal, Certified Sustainability Management Expert
Unterbrechungsfreie Stromversorgungen USV gewährleisten bei einem kurzfristigen Stromausfall beispielswiese zumindest das ordnungsgemäße Herunterfahren der IT. Für wichtige Bauteile kann es angemessene Vorräte oder einen zweiten (Ersatz-)Lieferanten geben. Stellvertreter-Regelungen beugen dem krankheitsbedingten Ausfall von Schlüsselarbeitskräften vor. Schwieriger zu managen ist der Ausfall unverzichtbarer Infrastruktur wie Straßen und Bahnlinien.
Enorme Schadenssummen
Laut dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung WIFO und des Complexity Science Hub CSH belaufen sich die Schäden durch die Hochwasserereignisse zwischen 14. und 21. September 2024 in Österreich auf rund € 1,3 Mrd. Diese Schätzung umfasst Produktionsausfälle und beschädigtes Inventar bei Betrieben, die direkt von der Flutkatastrophe betroffen waren, sowie Betriebsausfälle, die indirekt über Lieferketteneffekte einwirkten. Auch Schäden des Agrarsektors sowie von Privathaushalten flossen in die geschätzte Schadenssumme ein. Infrastrukturschäden wurden jedoch mangels verfügbarer Daten nicht berücksichtigt.
Risikomanagement der Finanzindustrie
Dieses Beispiel stammt aus dem Leitfaden der Finanzmarktaufsicht zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken. Adressaten sind unter anderem Banken und Versicherungen, die klimabezogene Risiken in ihren Portfolios bzw. bei ihren Kredit- und Versicherungsnehmern erheben und analysieren müssen.

Für meine Texte – auf meinen Internetseiten sowie für die Fachmagazine und Zeitungen, für die ich schreiben darf – nutze ich keine Artificial Intelligence AI, sondern ausschließlich die kognitive Intelligenz KI meines Gehirns.
Durch Extremwetter beschädigte oder gar zerstörte Betriebsgebäude reduzieren den Wert von Sicherheiten, Unterbrechungen des Geschäftsbetriebes können Ertragssituation und damit die Fähigkeit zur Kreditrückzahlung beeinträchtigen. Versicherungen drohen steigende Schadensleistungen für zerstörte Maschinen und den Wiederaufbau von Infrastruktur.
Nicht nur aufgrund gesetzlicher Pflichten, sondern aus purem Eigeninteresse trachten Finanzdienstleister danach, solche Klimarisiken zu evaluieren und zu reduzieren. Beispielsweise dadurch, dass Betriebsansiedlungen in potentiellen Hochwasserzonen nicht mehr finanziert werden.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Genauso wie Privaten empfohlen wird, vorsorglich ein „Notfall-Package“ (Wasser, Konserven, Hygieneartikel usw.) zusammenzustellen, sind Unternehmen gut beraten, ihre relevanten klimabedingten Risiken zu kennen und zu berücksichtigen. Oft lassen sich nur wenige dieser Risiken gänzlich eliminieren, aber viele lassen sich zumindest reduzieren.

