
Forscher korrigieren Studie zum Klimawandel
Das renommierte Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK musste eine im Jahr 2024 veröffentlichte Studie (The economic commitment of climate change) zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels überarbeiten. Kritische Wissenschaftler hatten nachgewiesen, dass sich die Studienautoren des PIK verrechnet hatten.
In der ursprünglichen Fassung der Studie errechneten die Autoren – als Folge von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen und Überschwemmungen, Ernte- und Produktionsausfällen sowie zerstörter Infrastruktur – bis 2050 einen Rückgang der globalen Wirtschaftsleistung um 19 Prozent, bis 2100 sogar um 62 (!) Prozent. Diese Hochrechnungen überraschten die Wissenschaft, denn sie lagen deutlich höher als bis dahin angenommen. Aber sie waren falsch.

In einer Reaktion gestehen die Studienautoren des PIK ein, dass der Fehler in den zugrundeliegenden Wirtschaftsdaten aus Usbekistan für den Zeitraum 1995 bis 1999 liegt, die einen unverhältnismäßig großen Einfluss auf die Ergebnisse hatten. Wie Die Presse berichte, schrumpfte der Wachstumsverlust nach Herausnahme der Usbekistan-Daten für das Jahr 2050 von 19 auf 6 Prozent, für 2100 sogar von 62 auf lediglich 23 Prozent.
Nach dem Auffliegen des Rechenfehlers haben die Autoren die PIK-Studie überarbeitet und zusätzliche Kontrollgrößen eingeführt, um den Einfluss von Datenanomalien zu begrenzen. So ergibt sich für 2050 jetzt ein Rückgang der Wirtschaftsleistung von 17 statt zuvor 19 Prozent. Unverändert gehen die Studienautoren davon aus, dass die wirtschaftlichen Schäden durch den Klimawandel bis 2050 deutlich höher sein werden als die Kosten für Klimaschutz.
Peinlich ist der Rechenfehler für die angesehenen Wissenschaftler des PIK dennoch. Er zeigt, dass man Studien – jene zum Klimawandel, aber grundsätzlich alle – stets kritisch hinterfragen sollte.
Dieser Beitrag ist erstmals im risControl-Newsletter vom 19. August 2025 erschienen.
